Weihnachten

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Die Geschichte der Weihnachtskugel
Im 18. Jahrhundert schmückte die ärmere Bevölkerung ihren Weihnachtsbaum noch mit eingelagerten Winteräpfeln, selbstgemachtem Zuckergebäck und sogenannten Model-Gebäcken. Diese waren aus einem Teig, der im fränkischen Raum Eierzucker und in Schwaben und Bayern Springerle genannt wurde. Bereits im Mittelalter hatte man Modelle für Festgebäcke verwendet. Viele Motive, die damals als Baumschmuck hergestellt wurden, hatten mit Weihnachten nichts zu tun, sondern entsprachen dem jeweiligen Zeitgeist. Häufig wurden Tiere oder Spielzeugfiguren modelliert. Das fertige Gebäck wurde in den Familien dann bunt bemalt und an den Christbaum gehängt.

Adelige hingegen dekorierten ihre Weihnachtsbäume von Anfang an schon mit vergoldeten Früchten, später mit filigranen Glaskugeln. Die traditionellen Christbaumkugelfarben waren rot, gold und silber. Heute wird der Weihnachtsbaum je nach Geschmack mit Kerzen, farbigen Weihnachtskugeln, figürlichen Glasanhängern, Lametta und Strohsternen geschmückt. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt und erlaubt ist, was gefällt ...

Bereits im 17. Jahrhundert hatten die Italiener die Technik des Glasblasens zu einer wahren Meisterschaft entwickelt, die es ermöglichte auch filigrane, sehr dünnwandige Objekte zu blasen. Der gläserne Christbaumschmuck wurde dann aber erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem durch Heimarbeiter in Thüringen angefertigt. Man erzählt sich, dass die Idee, farbige Kugeln aus Glas für den Christbaum herzustellen von einem armen Lauschaer Glasbläser stammt, der sich teure Walnüsse und Äpfel nicht leisten konnte. Aus dieser Zeit ist auch noch das Auftragsbuch eines Glasbläsers erhalten, in dem 1848 zum ersten Mal ein Auftrag über »sechs Dutzend Weihnachtskugeln in verschiedenen Größen« vermerkt ist.

Da der Baumschmuck sich immer größerer Beliebtheit erfreute und die Nachfrage durch die Heimarbeiter langfristig nicht mehr befriedigt werden konnte, wurde im Jahr 1867 in Lauscha (Thüringen) eine Gasanstalt gebaut, denn nur eine sehr heiße Gasflamme ermöglichte das Blasen großer und dünnwandiger Kugeln. Die Heimarbeiter hatten noch mit Paraffin betriebenen Bunsenbrennern gearbeitet.

Auch in Amerika gehörte die Christbaumkugel bald zur beliebtesten Weihnachtsdekoration und schon um 1880 importierte der US-Amerikaner Frank Winfield Woolworth erste größere Mengen an Christbaumkugeln in die USA. Mit Aufträgen aus dem Ausland wurde die Produktion nach und nach stark ausgeweitet. Waren die Thüringer anfangs noch konkurrenzlos, stiegen bald weitere Hersteller in die Produktion von Weihnachtskugeln ein. Zu DDR-Zeiten übernahmen die »Volkseigenen Betriebe (VEB) Glaskunst und Glasschmuck« die Herstellung von Christbaumschmuck durch maschinelle Massenproduktion. In der alten Glasbläserstadt Lauscha wird aber heute wieder in traditioneller Handwerkskunst gläserner Christbaumschmuck gefertigt.

Die Herstellung der Weihnachtskugel
Bei der Herstellung wird zuerst der sogenannte Glas-Rohling auf ca. 800°C erhitzt und der Glasbläser formt dann den Rohling zu einer Kugel oder einer anderen beliebigen Form. Mithilfe einer Holzschablone wird dabei sichergestellt, dass die gewünschte Größe genau eingehalten wird.

Wenn die Kugel ihre endgültige Form hat, dann erfolgt der nächste Schritt: Die Veredelung des Glasschmucks. Um die Transparenz der Kugel aufzuheben, wird sie mit Silbernitratlösung gefüllt und dadurch verspiegelt. Die Christbaumkugeln sind jetzt nicht mehr transparent und haben den schönen Glanzeffekt, der bei Christbaumkugeln sehr beliebt ist.

Um die Christbaumkugeln außen zu verzieren, wird oftmals Leim, Gold- und Silberstaub verwendet. Mithilfe des Leims werden an den gewünschten Stellen die Motive aufgetragen und diese werden dann mit dem gold- oder silberfarbenen Staub berieselt.Nach dem Trocknen wird die Leimschicht unsichtbar und der gold- oder silberfarbene Staub zeigt das Motiv.

Nach der Veredlung wird der Kugelhals der Christbaumkugel mit einer besonders scharfen Säge entfernt. Anschließend wird ein Verschluss mit Anhänger oder ein Clip angebracht, der die Befestigung der Kugel am Weihnachtsbaum ermöglicht.

Die Bedeutung von Christbaumschmuck
Ursprünglich war es ein rein deutscher Brauch, den Christbaum zu schmücken. Da vor dem 19. Jahrhundert vor allem Äpfel, Nüsse, Gebäck und Zuckerzeug an den Baum gehängt wurden, hieß der Weihnachtsbaum regional auch Zuckerbaum. Die Winteräpfel am Baum waren ein Sinnbild für Fruchtbarkeit. Sie sollten an das Paradies und an das Paradiesische am Weihnachtsfest erinnern. Neben Süßigkeiten spielten sehr früh auch vergoldete und versilberte Äpfel und Nüsse eine wichtige Rolle. Früher gab es keinen gewerblich hergestellten Christbaumschmuck, sondern er wurde jedes Weihnachtsfest vollständig neu von den Familien hergestellt. Dieser Brauch hielt sich bis weit ins 19. Jahrhundert hinein und wurde dann nach und nach durch den neu eingeführten Glasschmuck und durch industriell gefertigtes Lametta verdrängt.